Travel blog about 186 Days in South East Asia and India

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This is it

29/09/2011

Freunde –

Wow, this is it! Unsere letzten Tage sind gezählt. Um diese noch einmal voll und ganz zu genießen und nach dem intensiven Indienaufenthalt noch ein wenig zu entspannen fahren wir jetzt noch für ein paar Tage an den Strand.

Jetzt und hier die richtigen Worte zu finden für unsere vielen Erlebnisse ist so gut wie unmöglich. Vermutlich haben wir selber diese ganzen Eindrücke noch gar nicht richtig verarbeitet und werden dafür vielleicht auch noch eine Weile benötigen. Wir lassen einfach mal die harten Fakts sprechen:

– 186 Tage waren wir unterwegs wenn wir heimkommen
– 7 Länder haben wir bereist (Indonesien, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos und Indien)
– 11 mal sind wir in ein Flugzeug gestiegen wenn wir in Frankfurt landen
– 6 Tage war unser längster Aufenthalt an einem Ort
– 21 Blogeinträge sowie 810 Fotos haben wir online gestellt

Hier der Link zu unseren letzten Indienfotos: https://picasaweb.google.com/112572515373919673739/09010927UdaipurBundiJodhpurJaislamerBikanerAgraUndDelhi?authuser=0&feat=directlink

Schön war’s
Maya & Olli

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Bikaner, Agra & Delhi

26/09/2011

Hi Freunde,

Unser vorletzter Tag in Indien ist angebrochen und wir haben ein paar tolle Dinge erlebt über die wir berichten wollen. Zuallererst wäre da unsere Kamelsafari in Bikaner mit Übernachtung in der Wüste auf die wir uns seit unsere Ankunft in Indien gefreut haben. Morgens um 9 Uhr sind wir aufgebrochen und mit dem Jeep ein paar Kilometer von Bikaner weggefahren in ein kleines staubiges Dörfchen. Unsere Kameltreiber mit den bereits gesattelt Kamelen sowie das Proviant welches von einem weiteren Kamel gezogen wurde haben hier schon auf uns gewartet, so dass wir uns schnell auf unseren Weg in die Wüste machen konnten. Man spricht hier zwar von der Wüste Thar, in Wirklichkeit ist es aber keine Sandwüste wie die Sahara, sondern eine Steinwüste, die nach den Monsunmonaten zusätzlich sehr grün ist. Der Ausdruck Kamelsafari trifft es also deutlich besser als Wüstensafari. Die Kulisse unseres Ausfluges hat der eigentlichen Begeisterung für eben diesen aber keinen Abriss getan. Kamele sind schöne, ruhige und, nicht zuletzt wegen ihrer Größe, sehr herrschaftliche Tiere.

Nach einem super Tag auf dem schaukeligen Rücken der Tiere inklusive leckerem Lunch sind wir gegen Abend an unserem Zeltplatz angekommen, der auch schon für uns vorbereitet wurde. Nach tollem reichhaltigem Dinner mit einem englischen Pärchen, das uns bei dem Tagesausflug begleitet hat und einem schönen Sonnenuntergang, war es an der Zeit den klaren Sternenhimmel zu bewundern und anschließend müde in unser Zelt zu fallen. Am nächsten Tag ging es nach einem umfangreichen Frühstück mit Porridge, Toast und Omelett zurück zu unserem Ausgangspunkt wo der Jeep bereits auf uns wartete. An unserem letzten Tag in Bikaner haben wir dann einen Tagesausflug zu einem Rattentempel gemacht den wir uns etwas anders vorgestellt haben. Der Tempel war so voller Ratten- und Taubenkot sowie alles andere als gesund aussehender Ratten, dass wir nach 10 ekligen Minuten bereits die Nase voll hatten und uns auf den Rückweg gemacht haben. Unser nächstes Ziel hatte auch etwas wesentlich sauberes zu bieten. Über Nacht sind wir 12 Stunden nach Agra gefahren wo das Taj Mahal mit strahlend weißen Marmor glänzt.

Das Taj Mahal hat wohl jeder schon auf Fotos oder im Fernsehen gesehen. Direkt davor zu stehen hat dadurch eine noch viel größere Wirkung und zieht staunen und Faszination mit sich. Weil wir dem Massenandrang entgehen wollten, sind wir bereits um halb sechs aufgestanden und haben pünktlich um sechs Uhr vor den Toren des Taj gestanden. Nachdem wir die strengen Sicherheitskontrollen durchlaufen sind stand dem Sonnenaufgang auf dem Gelände nichts mehr im Wege. Da tatsächlich noch nicht so viele Touristen vor Ort waren, konnten wir ein paar schöne Fotos machen und das Grabmal voll genießen bis die Sonne weit über uns stand und immer mehr Besucher eintrudelten. Am nächsten Tag sind wir in die nahe gelegene antike Stadt Fatepur Sikri gefahren, in dem wir uns eine der größten Moscheekomplexe der alten indischen Zeit angesehen haben. Auch das Fort Agra haben wir uns angesehen, auch wenn wir mittlerweile den vielen Forts etwas überdrüssig geworden sind. An einem Abend haben wir uns dann noch einmal in den Bann des Taj Mahals ziehen lassen als wir fernab der großen Menschenmassen in einem Park die Sonne neben dem Taj haben untergehen sehen.

Naja und jetzt sind wir in Delhi, wieder eine Stadt in Indien voller kontroverse. Gestern haben wie uns das Regierungsviertel in New Delhi angesehen, das weitläufiger und grüner kaum hätte gebaut werden können. Außerdem haben wir uns zwei moderne Tempelanlagen angeschaut. Einer der Tempel wurde erst 2005 fertig gestellt und konnte sich vor Prunk kaum retten. Heute wollen wir uns das chaotische Old Delhli anschauen mit seinen überfüllten Märkten, verstopften Straßen und alten Häusern. Morgen, zum Abschluss, werden wir mit einem ehemaligen Straßenkind die Gegend rund um den Bahnhof erkunden. Organisiert wird die Tour von einer Hilfsorganisation die sich für die Straßenkinder Delhis einsetzt und so Geld für ihr Projekt generiert. Hier wollen wir dann auch einige unserer Sachen abgeben. Wir haben schon einige T-Shirts und andere Dinge aussortiert, die wir nicht mehr benötigen. Morgen Nacht geht es dann zurück nach Bangkok von wo aus wir auf die Insel Ko Samet fahren werden um die letzten Tage unserer Reise am Strand zu verbringen. Aus Bangkok melden wir uns dann auch zum letzten Mal und stellen die übrigen Bilder online.

Viele Grüße,
Maya & Olli

Udaipur, Bundi, Jodhpur & Jaislamer

15/09/2011

Namaste Freunde!

Seit eineinhalb Wochen befinden wir uns in Rajasthan, dem Bundesstaat in Indien, den man gesehen haben muss, sagt unser Reiseführer. Von Palästen, bunten Städten und Festungsanlagen über Kamele, farbenfrohe Turbans und traditionell gekleidete Frauen bis hin zur Wüste Thar im Nordwesten ist alles vertreten. Unser erster Stop in Rajasthan war in Udaipur und den haben wir nach einer 26stündige Reise wirklich herbeigesehnt. Ein Grund dafür war ein Bummelzug der für 300 Kilometer ganze 11 Stunden benötigt hat. Auch der strahlende Sonnenschein konnte an unserem leichten Unmut darüber nicht viel ändern aber wenigstens konnten wir so etwas der typischen Landschaft für Rajasthan sehen.

Udaipur gilt als romantischste Stadt Indiens, wovon wir uns nach dem erklimmen der Dachterrasse unseres Hotels selber überzeugen konnten. Zwei Tage später haben wir hier auch Jule und Moritz getroffen, Freunde von Maya, die für fünf Wochen in Indien unterwegs sind. Zusammen haben wir zwei Tage verbracht die unterschiedlicher kaum sein konnten. Am ersten Tag haben wir uns wohl durch jedes zweite Restaurant und Cafe gefuttert oder getrunken. Hier ein Chai (Gewürztee mit Milch und Zucker), dort ein Paneer Masalla (Mozzarellaähnlicher Käse mit Erbsen in würziger Tomatensoße) wieder woanders einen Lassie (Johurtähnliches Getränk mit Früchten) und nach dem Abendessen noch ein Stückchen Apfelkuchen. Der erste Tag war also eine einzige Völlerei bei gefühlten 500 Metern Bewegung.

Für den zweiten Tag hatten wir uns schon früh am morgen ein Auto mit Fahrer gemietet um zu der Festungsanlage von Kumbalgarh und zu dem jainistischen Tempel in Ranakpur zu fahren. Beides war toll anzusehen aber unsere eigentlichen Höhepunkte des Tages waren jedoch die Feierlichkeiten zu Ehren des Glücksgottes Ganesha, die wir auf unserem Weg und zurück in Udaipur miterlebt haben. Gefeiert wird Ganesha mit Umzügen, bei denen sein Abbild (Elefantenkopf auf Menschenkörper mit mehreren Armen) in Sänften zu heiligen Wassern getragen wird. Begleitet werden die Umzüge von lauten Trommeln, Freudentänzen und viel rotem Pulver. Dabei bleibt garantiert kein Mundwinkel unten, die Fröhlichkeit und Euphorie der Inder steckt einen innerhalb weniger Sekunden an und vom roten Pulver bleibt man natürlich auch nicht verschont.

Nach den tollen Eindrücken von Udaipur und dessen Umgebung ging es weiter über Chittor nach Bundi. Ersteres ist eine weitere Festung, die sogar noch größer ist als Kumbalgarh. Leider kamen wir aber nicht wirklich in den Genuss der Anlage. Sie war so voller indischer Touristen, dass wir bei dem belästigenden Starren, ständigen Fragen nach gemeinsamen Fotos und verstummenden Räumen bei unserem Eintreffen schnell geflüchtet sind. So extrem haben wir das bis jetzt nur noch einmal auf einem Bahnhof erlebt, in dem wir nach ca. 30 Sekunden unserer Ankunft gefragt wurden “What is your country name?” und weitere 30 Sekunden später ungefähr 50 Mann um uns herum gestanden, geglotzt und fotografiert haben. Auch davor haben wir uns dann an’s andere Ende des Bahnsteiges geflüchtet und uns hinter Baumwollsäcken ‘versteckt’. Gefährlich sind diese Situationen überhaupt nicht aber man fühlt sich wie der Affe im Zoo. Und da wir uns nicht mit anpinkeln oder mit Bananen werfen wehren können bleibt meist nur die Flucht durch die Mitte.

Nach dem Erlebnis in Chittor war Bundi, die blaue Stadt, umso entspannter. Da sie keine allzugute Verkehrsanbindung hat, sind hier wenige Touristen zu finden, weder In- noch Ausländische. Wir haben also in aller Ruhe (und in ein wenig Regen) die hellblauen Häuser in den schmalen Gassen besichtigt, das hiesige Fort erklommen und viel in einem schönen Roof-Top-Restaurant gelesen, gute Musik gehört und natürlich gut gegessen. Auch Jodhpur wird als blaue Stadt bezeichnet, wobei das etwas schlechter zu erkennen ist als in Bundi. Auch wenn wir schon einige Forts gesehen haben, war Jodhpur’s Mehrangarh besonders eindrucksvoll. Mit den schönen Verschnörkelungen und vor allem den spannenden Anekdoten des Audio-Guides haben wie hier drei interessante Stunden verbracht. Unter anderem wurde auf die Stelle hingewiesen in der sich ein Ehrenmann lebendig einmauern ließ um die Gunst der Götter für das Fort zu erlangen und auf die Handabdrücke in Zement von Frauen, die sich aus Liebesbeweis in den Scheiterhaufen ihrer verstorbenen Männer stürzten. Außerdem ist das touristische Jodhpur gut geeignet zum Shoppen was unsere gekauften Gewürze zeigen.

Naja und jetzt befinden wir uns am westlichsten Punkt unserer Reise. Wir sind in der Wüstenstadt Jaisalmer die, wie kann es anders sein, auch eine Farbe sowie ein Fort zu bieten hat. Durch die Sandsteine die zum Bau der Häuser genutzt werden, bezeichnet man Jaisalmer als die goldene Stadt. Und auch diese Festungsanlage ist wieder einzigartig und absolut sehenswert. Innerhalb der Mauer, die 99 Türme aufweist, befindet sich ein Großteil der Altstadt inklusive vieler Tempel und Havellis (alte kunstvoll verzierte Herrschaftshäuser). Außerdem genießen wir den strahlenden Sonnenschein und das heiße Wetter nach den doch oft regnerischen letzten Tagen.

Ansonsten gibt es nur noch zu berichten, dass wir schon heute in 3 Wochen nach Hause kommen was derzeit auch sehr präsent ist. Wir haben ja bereits alle Züge und Flüge gebucht, was die Heimreise näher bringt als sie eigentlich ist. Wir genießen zwar weiterhin die tollen Dinge die wir sehen dürfen, aber das Tempo, mit dem wir derzeit von Ort zu Ort reisen ist doch schon sehr anstrengend. Seid also unbesorgt, wir freuen uns schon sehr euch alle wieder zu sehen, aber die nächsten drei Wochen werden wir trotzdem noch so intensiv aufsaugen wie möglich.

Viele Grüße,
Maya & Olli

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Khajuraho, Pachmarhi, Bhimbetka, Mandu, Maheshwar, Omkareschwar & Mumbai

Wer nicht lesen sondern gucken will hier geht’s zu den Bildern: https://picasaweb.google.com/112572515373919673739/08060831KolkataBodgayaVaranasiKhajurahoBhimbetkaManduMumbai?authuser=0&feat=directlink

28/08/2011

Hello treue Leserschaft,

Viel viel ist passiert in den letzten Tagen und da wir bald in Mumbai und damit hoffentlich in Reichweite von Wifi sein werden hier ein paar Zeilen. Gerade sind wir in Maheshwar, einer kleinen Stadt mitten in Indien, einige Stunden weg von der nächsten wirklich größeren Stadt. Hier ausländische Touristen anzutreffen ist eine Ausnahme. Mehrmals am Tag müssen wir (naja sind wir ehrlich Maya) für Gruppenfotos posieren weil es einfach außergewöhnlich ist (blonde) Ausländer zu sehen, Hände schütteln ist eine stündliche Routine und berichten aus welchem Land wir kommen müssen wir sogar mehrmals stündlich. Außerdem hat man das Gefühl unter ständiger Beobachtung zu stehen: Gespräche verstummen, Handys werden zum Schnappschuss gezückt und der Bananenkauf an der Busstation wird genauestens analysiert. Zudem versuchen pupatäre Jungs im Alter von 15 bis 25 Jahren verzweifelt unsere Aufmerksamkeit (naja sind wie wieder einmal ehrlich Maya’s Aufmerksamkeit) zu bekommen.

Inder die mehr Englisch als nur die Grußformeln und “What is your country name?” können verwickeln meist mich zuerst in ein Gespräch / Quiz: What is your country name? – Wir sind aus Deutschland; Oh Deutschland, viel Geld – Ja viel Geld aber auch sehr teuer; Wie ist dein Name? – Oliver; Was hast du für eine Ausbildung? – Ich habe einen Master; Was ist deine Religion? – Ich bin katholisch; Gefällt dir Indien? – Ja sehr, vor allem die Leute und das Essen; In welcher Beziehung stehst du zu ihr? – Sie ist meine Frau (eine Notlüge); Wie heist Sie? – ‘Ich bin die Maya’; Maya, das ist ein indischer Name. Was hast du für eine Ausbildung?… Natürlich kann das alles mit der Zeit auch ganz schön anstrengend sein wenn viele mit einem sprechen wollen und man das Gefühl hat unter Dauerbeobachung zu stehen. Nichtsdestotrotz muss man sagen das die Inder äußerst freundlich sind, man wird viel Gegrüßt, man bekommt (meist kostenlose) Hilfe angeboten, ein Lächeln erwidert fast jeder und selbst im Bus bekommt man oft noch an Sitzplätze obwohl der Bus schon überfüllt ist. Anfangs hatten wir moralische Probleme diesen Touribonus anzunehmen. Warum sollen andere Einheimische keinen Platz bekommen oder ihn sogar für uns räumen. Oft beharren die Leute aber darauf und nachdem ich das Angebot einmal ausgeschlagen und für eine Stunde in einem komplett überfüllten Bus auf einer typischen indischen Schlaglochpiste gestanden habe, steht fest das wir diesen Touribonus öfters mal annehmen werden. Indern scheint das nicht so viel auszumachen.

Auch die Kids sind schon freundlich. Schon von weitem winken und rufen sie: “Hello!”, “Namaste!”. Dann aber folgt zugegebener Weise oft (in dieser Reihenfolge): “One Rupie!”, “One School Pen!”, “One Chocolate!” und dann (unser Favorit): “One Shampoo!”. Leider haben sie bei uns damit keinen Erfolg, wir halten uns an die Empfehlungen des Reiseführers Kindern nichts zu geben um sie nicht weiter zum Betteln zu erziehen. Die restlichen Flummies und Kugelschreiber wollen wir an einer weiteren Schule abgeben. Almosen geben wir grundsätzlich nur bettelnden Frauen bei denen man davon ausgehen muss, dass sie ihre Familie sonst nicht ernähren können oder Menschen die physisch nicht in der Lage sind zu Arbeiten um sich selbst zu versorgen.

Apropos versorgen. Einen Inder der auf einer unserer Strecken unter die Räder unseres Busses gekommen war musste ärztlich versorgt werden. Zum Glück hatte er sich keine starken Blessuren zugezogen, ein Krankenwagen ist trotzdem gekommen. Maya und ich waren extrem überrascht, dass nur 5 Minuten nach dem Unfall bereits der Krankenwagen zur Stelle war um sich um den Fahrradfahrer zu kümmern. Erst während der Fahrt zur Polizeistation, bei der der Unfall aufgegeben werden sollte und zu der offensichtlich der gesamte Bus mit ca. 20 Leuten nötig war, haben wir realisiert, dass das Krankenhaus keine 100 Meter vom Unfallort entfernt war. Das hat unsere positive Überraschung über die schnelle Versorgung dann doch wieder relativiert.

So, jetzt haben wir so viele indische Anekdoten rausgehauen, dass die Orte die wir gesehen haben ein wenig kurz kamen. Zusammenfassend:
– Die von der UNESCO als Weltkulturerbe deklarierten Tempel in Khajuraho mit ihren tausenden oft vom Kamasutra inspirierten Figuren waren faszinierend
– Das hoch gelegene und dadurch angenehm kühle Pachmarhi war leider gleichzeitig zu verregnet um wirklich was sehen zu können von der Natur in der Region
– Die bis zu 12.000 Jahre alten Felsmalereien in den Höhlen von Bhimbetka waren die komplizierte Anreise auf jeden Fall wert
– Mandu, welches auf einem Hochplateau liegt mit zahlreichen Schluchten und seinen langsam verfallenden antiken Moscheen und alten afghanischer Gebäuden gehört jetzt schon zu unseren Indien-Highlights

Hoffentlich können wir in Mumbai endlich auch ein paar Fotos hochladen.

Viele Grüße,
Maya & Olli

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04/08/2011

Hey Leute,

Wir sitzen gerade in einem ziemlich wackeligen Zug nach Udaipur, unserem ersten Ziel im so hoch gelobten indischen Bundesstaat Rajasthan. Draußen scheint die Sonne was wunderbar ist nach drei kompletten Regentagen in Mumbai, selbst wenn wir nur Zug fahren. Um die Sonne und die Landschaft zu genießen ist auch genug Zeit, wir mussten einen Bummelzug buchen der 11 Stunden braucht – für knappe 300 Kilometer. In den letzten Tagen hatten wir nicht allzu viel Glück mit unserem Reisen und dann aber auch wieder unglaubliches Glück im Unglück, was meist an der Hilfe der Inder lag. Trotz des nervigen Starrens haben wir uns zu großen Fans des indischen Volkes entwickelnd.

Angefangen hat unsere kleine Transportmittel-Pechsträhne mit unseren Zügen nach Ellora (historische in einen Steilhang gehauene Tempel die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören). Unser Zug hatte zweieinhalb Stunden Verspätung, was an sich nicht allzu tragisch gewesen wäre. Leider kam jedoch der gleichnamige Zug in die entgegengesetzte Richtung pünktlich und damit fast zeitgleich mit unserem verspäteten Zug an. In voller Erleichterung, dass nun endlich der Zug da ist und wir unsere mehrstündige Reise antreten können, Fragen wir noch schnell den Zugangestellten nach dem Zugnamen, der uns diesen wiederum bestätigt, und steigen ein. Da wir an dem Tag bereits sehr früh aufgestanden waren und noch nicht so recht Lust auf das “What is your country name?”-Quiz hatten, haben wir uns schnell unsere MP3-Player angeschaltet und so die ersten drei Stunden der Fahrt verbracht. Zum Glück ist es einem unserer Mitfahrer trotzdem gelungen Maya zu fragen ob wir auch nach Bhopal wollten. Das hat uns dann sofort aufhorchen lassen, Bhopal war nämlich genau die entgegengesetzte Richtung unseres Reiseziels.

Müde und ärgerlich über uns selbst, dass wir den Zug nicht besser überprüft haben, mussten wir die nächste Station aussteigen. Da es unmöglich war unseren Anschlusszug nach Ellora zu erreichen, haben wir uns entschlossen direkt nach Mumbai zu fahren, unserem Ziel nach Ellora. Das ist aber leichter gesagt als getan. Die Züge in Indien sind oft schon Wochen vorher ausgebucht. Die einzige Möglichkeit ist es, mit dem General Class Ticket in die nächst höhere Klasse einzusteigen, eine Strafe zu zahlen und zu hoffen doch noch einen Platz zugewiesen zu bekommen. Im Zug hat sich aber herausgestellt, dass es solche Plätze erst in drei Stunden geben wird. Wohl etwas verloren wie wir dann in dem Zug gestanden haben, haben zwei Jungs die mit ihren Freunden unterwegs waren uns angeboten in ihrem Abteil zu sitzen. Sie haben also auf den sowieso schon engen Plätzen zwei Sitze freigerückt. Außerdem wurde uns Angeboten ihr Essen mit uns zu teilen und auch auf eines ihrer reservierten Betten zu verzichten. Zum Glück hatten wir aber nach den drei Stunden ein eigenes Bett, waren den Jungs aber mehr als dankbar, dass wir die drei Stunden nicht im komplett dreckigen Gang sitzen mussten.

Am frühen morgen in Mumbai angekommen wurden wir dann mit strahlendem Sonnenschein im historischen Bahnhof Mumbais empfangen. Um das schöne Wetter zu nutzen sind wir direkt in das Sightseeing eingestiegen und haben uns die historischen Stellen Mumais angesehen. Das war auch gut so, die kommenden drei Tage hat es komplett durchgeregnet. Gesehen haben wir unter anderem die Haji-Ali-Moschee, die im Meer gebaut und nur über einen Damm erreichbar ist, Ghandi’s ehemaliges Haus, welches mittlerweile ein interessantes Museum über sein Leben ist, das schöne Uni- und Gerichtsgebäude und Elephanta Island, mit den in Fels gehauenen Höhlentempeln. Grundsätzlich war zumindest das Zentrum von Mumbai deutlich ruhiger als wir es uns vorgestellt haben. Gegen Kolkata kam es uns fast entspannt vor. Außerdem sind wir (naja eher wieder Maya) am letzten Tag von einem Bollywood-Agenten angesprochen worden. Das wär es doch gewesen, wir beide in einem Bollywood-Schnultze-Film. Leider war der Agent aber ein bisschen zu spät, wir hatten unsere Abreise bereits für den Tag geplant.

Auf dieser Reise hatten wir dann auch das zweite mal etwas Pech. Die Sitze, die wir gebucht haben wurden auf die Warteliste gesetzt und diesmal gab es keine Möglichkeit auf andere freie Sitze. Verzweifelt haben wir uns nahe der Türe auf den Boden gesetzt und es uns auf unseren Rucksäcken so bequem wie möglich gemacht um hier von 21 bis 5 Uhr die Nacht zu verbringen. Natürlich ist so etwas auch ein bisschen die Traumvorstellung eines Backpackers: Die Zugtüre steht offen, der Wind weht einem um die Ohren und man hat ein unheimliches Freiheitsgefühl während man draußen die Landschaft an sich vorbeiziehen sieht. In der Realität aber regnet es durch die offene Zugtüre, der Wind trägt einem den penetranten Uringeruch der vier Toiletten in die Nase und das einzige Gefühl sind Schmerzen im Rücken die hervorstehende Holzleisten an der Zugwand verursachen. Nach einer anstrengenden Stunde kam uns aber wieder einmal die indische Hilfsbereitschaft zu Gute. Ein Mann hatte ein Zugticket übrig. So konnten wir voller Erleichterung doch noch halbwegs gut sitzen und auch einigermaßen gut schlafen.

So wieder mal zuviel geschrieben. Nächste Station ist Udaipur wo wir auf Maya’s Freundin Jule und ihren Freund Moritz treffen werden.

Viele Grüße,
Maya & Olli

Kolkata, Bodhgaya, Nalanda & Varanasi

Unglaublich aber wir haben es geschafft Wifi zu finden:

19/08/2011

Hi Leute!

Ich bin nicht sicher wann ich diesen Text hochladen kann, vielleicht auch erst wieder wenn wir in Bangkok sind aber es ist so viel passiert, dass ich alleine schon für uns die Sachen aufschreiben will damit wir uns später besser daran erinnern können. Auch der aktuelle Ort wo wir gerade sitzen motiviert ein paar Zeilen zu schreiben. Wir sitzen auf dem Dach unseres Gästehauses, rechts von uns fließt der breite und hier in Indien sehr verehrte Ganges, links von uns geht gerade die Sonne über den alten Dächern Varanasis unter und es geht ein angenehmes Lüftchen das einige Kinder nutzen um von den Dächern ihrer Familie Drachen steigen zu lassen.

Aber erst einmal von Anfang an. Wie bereits kurz berichtet war Kolkata durchaus ein Sprung ins kalte Wasser. Wir haben uns zwar die Tage davor immer versucht klar zu machen das Indien krasser wird als das was wir in Südostasien bis jetzt gesehen haben, aber in Kolkata haben wir dann schnell gemerkt, dass einen eigentlich nichts auf Indien vorbereiten kann. Es ist so wie eine andere Mitreisende in Kambodscha damals gesagt hat: “Indien ist ‘mal 10’, 10 mal mehr Lärm, 10 mal mehr Schmutz, 10 mal mehr Menschen und so weiter…” Zu alldem kam dann noch der kontinuierliche, andauernde Regen und die komplizierte Suche nach einem Hostel da einige nur inländische Besucher akzeptieren und andere ausgebucht waren. Zum Glück hat das faszinierend gute, vielfältige und gleichzeitig günstige Essen es geschafft, dass wir Indien doch noch nicht verflucht haben.

Nach dem obligatorischen Sightseeing-Programm zur Victoria Memorial, zu einigen Hindu-Tempeln und durch verschiedene interessante Stadtteile Kolkatas sind wie mit dem Zug weiter nach Bodhgaya. Die Züge hier sind sehr angenehm, wenn man die richtige Klasse bucht. Wie haben uns vorgenommen immer Sleeper Class zu buchen. Dies ist eine Klasse höher als die General Class, welche die günstigste und damit auch unglaublich überfüllt ist. In der Sleeper Class hat man reservierte Plätze, die in der Nacht zu Betten umfunktioniert werden. Alles in allem eine gute super günstige Möglichkeit zu reisen – für eine elfstündige Zugfahrt zum nächsten Ziel haben wir nur 3,50 Euro pro Person bezahlt.

Bodhgaya ist ein wichtiger Pilgerort für Buddhisten. Hier erlang der Religion zufolge Buddha seine Erleuchtung nachdem er für 6 Jahre ohne Nahrungsmittel meditierte, seine Lebensphilosophie formulierte und anschließend unter einem nun heiligen Baum Milchreis von einer netten Dame gereicht bekommen hat. Bodhgaya war also super um etwas über den Buddhismus zu lernen. Außerdem haben wir den indischen Independence Day in Bodhgaya miterlebt. Hauptsächlich wird dabei die indische Flagge und Mahatma Ghandi gefeiert. Zelebriert haben wir zusammen mit Kindern einer kleinen Schule, die sich durch Spenden finanziert und Kindern aus armen Familien Zugang zu Bildung ermöglicht. Mit Gesang, kleinen Erläuterungen, was es mit dem Tag auf sich hat, und Süßigkeiten wurde so an den 15. August 1975 erinnert. Hier war dann auch die perfekte Möglichkeit einige der Kullis und Flummies zu verschenken die ich ja nun seit über 4 Monaten mit mir herumtrage.

Der nächste Stopp hieß Nalanda wo sich im vom 5. bis 12. Jahrhundert die größte Universität Asiens befand bevor sie Invasoren zum Opfer fiel. Zu sehen waren nur noch die Reste der Uni und man musste sich vorstellen wie es vor vielen hundert Jahren mit über 10.000 Studenten hier zugegangen sein muss.

Nun sind wie wie bereits erwähnt in Varanasi, eine Stadt die direkt am Ganges liegt und berühmt ist für ihre Ghats (Treppen direkt am Fluss in an denen sich Hinduisten heiligen Waschungen unterziehen) und seinen winzig kleinen Gässchen, durch die keine Autos und selten Motorräder passen. Wir haben uns also einige der Ghats angeschaut an denen teilweise auch Einäscherungen von Toten stattfinden und haben das spirituelle Treiben auf uns wirken lassen. An den Anblick der heiligen Männer, die oft in orange gekleidet sind, Dreadlocks und mit Farbe im Gesicht haben könnte man sich gewöhnen.

Woran man sich vermutlich aber nicht gewöhnen wird ist die Armut die man doch an so einigen Stellen sieht. Oft wird man angebettelt oder sieht mehr als tragische Gestalten. Das können ausgehungerte alte Menschen sein, schmutzige Kinder oder Menschen mit starken Verletzungen oder Krankheiten. Gerne würde man diese Dinge nicht zu nah an sich rankommen lassen, aber dann sind es doch oft die Bilder die man kurz vor dem Schlafen gehen noch einmal vor den Augen hat.

Viele Grüße,
Maya & Olli

Indien

13/08/2011

 

Hi Leute,

Wow – Indien. Gerade sind wir den dritten Tag in Kalkutta (was seid 2007 eigentlich Kolkata heist – habt ihr davon was gehoert?). Zusammenfassen kann man die letzten Tage damit: Es ist dreckig, es stinkt, es ist unglaublich laut, Menschen ueberall und Regen ohne Ende. ABER auch: Super leckeres Essen, schoene alte Gebaeude, faszinierende Religionen, freundliche Menschen und Chai Tee an jeder Ecke. Klar, wir muessen uns vermutlich noch ein wenig aklimatisieren, aber die kommenden Wochen versprechen so einiges.

 

Leider, leider ist der Zugang zum Internet fast ausschliesslich (wenn ueberhaupt) ueber Internetcafes moeglich, es gibt kaum WiFi (was hauptsaechlich an den strengen Sicherheitsvorschriften liegt). Das macht das weitere bloggen leider nicht mehr moeglich. Wenn ich nicht mehr unterwegs auf dem iPhone schreiben kann, muesste ich jedes mal ein Internetcafe finden und dann die Berichte vor Ort schreiben. Dafuer ist mir die Zeit aber zu schade. Wir sind ja unterwegs zum Reisen, nicht zum bloggen. Dies hier ist also vorerst der letzte Bericht von unserem Trip, solange sich die Situation in den anderen indischen Bundesstaaten nicht veraendert. Trotzdem werden wir versuchen ab und an ein paar Bilder hochzuladen. Hier und da vielleicht mal auch ein paar geschriebene Zeilen.

 

Viele Gruesse,

Maya & Olli

Muang Nuoy, Luang Prabang, Vang Vieng & Vientane

08/08/2011

Hallo Freunde,

Das erste mal auf unserem Trip reisen wir mit dem Zug. Gerade ist unser Schlafzug losgefahren und bringt uns innerhalb 12 Stunden über Nacht von Vientane nach Bangkok. Von da aus geht es dann am nächsten Tag direkt weiter nach Indien.

Auch wenn wir nur knapp 10 Tage in Laos waren, hat das Land doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Vielleicht lag es an den meist unfreundlichen Vietnamesen, aber die Laoten kamen uns super freundlich vor. Außerdem war die Landschaft mit den vielen grünen Bergen eine Augenweide die uns davon überzeugt hat, dass wir unbedingt noch einmal nach Laos zurückkommen wollen. Motorradtouren über die tollen Bergstraßen, Kajaktouren durch die zahlreichen Flüsse und Wandertouren durch den grünen Urwald machen das zurückkehren attraktiv.

Nachdem wir in Muang Nuoy letztendlich jemanden gefunden haben der uns ein paar Euro zu unwahrscheinlich schlechten Konditionen in KIP getauscht hat, wir daraufhin ein kleines Festmahl veranstaltet und uns das kleine Dörfchen angesehen hatten, ging es am nächsten Tag nach Luang Prabang. Die von der UNESCO als Weltkulturerbe deklarierte Stadt ist zwar nicht so malerisch wie Hoi An in Vietnam, dafür aber deutlich ruhiger und atmosphärischer. Es läd dazu ein mit dem Fahrrad durch die Straßen zu radeln, öfter mal ein Käffchen zu trinken, sich abends mit leckerem gegrillten Fisch zu verwöhnen und anschließend über den Nachtmarkt mit tollen Kunstgegenständen zu schlendern.

Spaßig war auch Vang Vieng. Hier kann man sich einen Luftreifen mietet mit dem man sich einen Fluss runtertreiben lässt. Wer will stoppt unterwegs an einer der vielen Bars um ein Bierchen zu trinken und um den anderen, die an einem vorbeiziehen, zuzuwinken.

Vientane, die Hauptstadt Laos, ist bis jetzt die ruhigste Hauptstadt die wir gesehen haben in Südostasien. Es sind kaum Roller unterwegs, die Autos Hupen kaum und Stau kann man sich fast garnicht vorstellen. Gleichzeitig halten sich aber auch die Sehenswürdigkeiten in Grenzen. Nach ein paar Tempeln gab es nur noch den weit entfernten aber doch lohnenswerten Budda-Park, in dem ein Künstler seine unterschiedlichsten Steinfiguren ausgestellt hat.

Naja und nun sitzen wir gerade im Zug, gleich werden unsere Sitze in angenehme Betten umgewandelt und in zwei Tagen sind wir schon in Indien. Wir freuen uns riesig über die kommenden Wochen in denen wir von Kalkutta über Mumbai nach Delhi reisen wollen. Wir sind aber auch ein bisschen angespannt angesichts der Menschenmassen, der Strecken die wir zurück legen wollen und hauptsächlich der Armut, der wir in Indien begegnen werden. Trotzdem überwiegt die Neugierde das Land mit über einer Milliarde Einwohner kennen zu lernen.

Viele Grüße,
Maya & Olli

Neue Bilder gibt’s hier:
https://picasaweb.google.com/112572515373919673739/07130806DaLatNaTrangHoiAnHueNinhBinHanoiHaLongBayCatBaIslandSapaEtc?authuser=0&feat=directlink

Sapa, Dien Bien Phu & Muang Khua

31/07/2011

Servus!

Wir befinden uns gerade auf dem Nam Ou, einem der vielen Flüsse hier in Laos. Zusammen mit zwei Franzosen und drei weiteren Deutschen kommen wir so auf eine bequeme und schnelle Art zu unserem ersten richtigen Ziel in Laos. Dem kleinen Dorf Muang Ngoy.

Sapa war wunderschön. Es lieg hoch in den Bergen an denen meist Reis in trassenförmigen Feldern angelegt wird. Dank eines Tips von zwei Travellern konnten wir in einem traditionellen Haus einer lokalen Familie übernachten. Die Übernachtung mussten wir uns jedoch erst hart erarbeiten. Nachdem wir uns morgens mit Paam, unserer Gastmutter, in Sapa getroffen haben und die Einkäufe erledigt hatten, sind zu fast 7 Stunden zu dem weit hoch in den Bergen gelegenen kleinen Haus von Paams Familie gelaufen. Die Strecke war super schön, hauptsächlich sind wir durch malerische Reisterrassen gewandert.

Das Holzhaus, in dem die 25jährige Paam mit Ihrem Mann, ihren 3 (!) Kindern, ihrem Schwager inklusive dreiköpfiger Familie sowie Schwiegereltern lebt könnte Ursprünglicher kaum sein. Es wird über der offenen Feuerstelle gekocht, der Boden ist aus Lehm, Wasser gibt es nur aus dem Bach der durch das Grundstück läuft und vor dem Haus tummeln sich Hühner, kleine Schweinchen, ein Hund und ein Büffel. Außerdem strahlen vor der Haustür die grünen Reisfelder der Familie während man in der Ferne noch die Stadt Sapa erkennen kann. Der einzige Einzug der Moderne ist eine kleine Wasserturbine im Bach, die das Haus mit genug Strom versorgt um zwei Glühbirnen zu betreiben. Nach dem langen Weg und einem leckeren gemeinschaftlichen Essen sind wir dann auf unserem provisorischen Bett im Reis- und Maislager auf Strohkissen eingeschlafen. Früh sind wir am nächsten morgen schon durch das morgendliche Gewusel aufgewacht. Nach dem Rückweg und einer weiteren Nacht in Sapa hieß es dann langsam aber sicher Abschied nehmen von Vietnam und auf nach Laos.

Die Bustour von Sapa nach Dien Bien Phu und am nächsten Tag nach Muang Khua war anstrengend. Der Tourismus hier in der Region ist kaum ausgeprägt. Mit ungefähr 10 anderen Reisenden und einigen Lokals haben wir uns über nicht asphaltierte kurvenreiche Straßen gequält in viel zu kleinen und überladenen Bussen. Das ist auch der Grund für unsere jetzige Reise mit dem Boot – das ist deutlich schneller und bequemer.

Ansonsten hoffen wir gerade im nächsten Dorf ein bisschen was von unserem Notreserve-Bargeld in Kip eintauschen zu können. Geldautomaten sind hier genauso Fehlanzeige wie die Möglichkeit in Dien Bien Phu an die laotische Währung heranzukommen. Nach dem Kauf des Bootstickets haben wir unsere letzten Kip die wir noch an der Grenze tauschen konnten in zwei Portionen gekochten Reis investiert. Der sättigt am meisten hält ziemlich lange und zusammen mit der restlichen Erdnussbutter die wir haben ergeben die zwei Portionen fast eine Tagesration essen. Wir freuen uns schon bald das Geld tauschen zu können um wieder was richtiges essen zu können. =)

Viele Grüße,
Maya & Olli

Ninh Bin, Hanoi, Ha Long Bay & Cat Ba Island

24/07/2011

Hey Leute,

Wir sind gerade auf dem Weg zurück nach Hanoi um morgen Abend in den hohen Norden Vietnams zu fahren, nach Sapa. Die letzten Tage waren landschaftlich gesehen ziemlich unterschiedlich. Nur eins hatten alle gemeinsam, es war wahnsinnig heiß und die Luftfeuchtigkeit war ziemlich hoch. Wir haben also versucht uns mit genug Flüssigkeit zu versorgen, haben grundsätzlich in klimatisierten Räumen geschlafen und freuen uns auf das kühlere Sapa.

In Ninh Bin sind wir mit einem kleinen Ruderboot durch eine tolle Landschaft geschippert, vorbei an Reisfeldern und Kalksteinformationen. Manche der riesigen Felsbrocken sind so unterschwämmt, dass man durch mehrere Meter von Höhlen fahren kann. Das ganze Gebiet konnten wir uns dann auch von einem der Kalksteinfelsen ansehen nachdem wir (gefühlte) tausend Treppenstufen hinaufgeklettert sind.

Nach der kleinen Stadt Ninh Bin ging es in andere Dimensionen und zwar in die Hauptstadt Hanoi. Da wir auf dem Weg dorthin eine vietnamesische Studentin kennengelernt haben, die unter anderem Deutsch lernt, sind wie in einem günstigen Hotel nahe des Altstadtzentrum gelandet. Die Straße in der das “Hello Vietnam” liegt könnte man sich nicht Asiatischer vorstellen. Sie ist ein wenig zu klein für Autos was die unzähligen alten, laut knatternd und hupenden Mopets nicht daran hindert darüber herzufallen. Links und Rechts am Rand der Gasse ist dann das typische treiben im Gange. Ein Kiosk verkauft verpackte Waren die an die Häuserwand genagelt sind, eine Frau zerhackt Fleisch das sie zum Verkauf anbietet, ein Motofahrer pinkelt an einer freien Stelle gegen eine Mauer, frische Pho (Nudelsuppe mit Fleisch) kann man an winzigen Tischen mit noch winzigeren Stühlen genießen während sich nebenan zwei Frauen lautstark über den Preis einer bereits gerupften Ente streiten.

Nach weiterem Sightseeing in Hanoi haben wie uns dann auf den Weg zur Ha Long Bucht gemacht, ein weiteres Gebiet, dass von der UNESCO als Weltkulturerbe deklariert ist. In der beeindruckenden Bucht verteilen sich insgesamt 2000 Kalksteininseln verschiedener Größe an denen wir mit einem Touristenboot entlanggefahren sind. Die tollen Eindrücke haben schnell die lange und stressige Anreise vergessen lassen.

Apopo Anreise. Wie einige vielleicht schon mal auf Bildern, im Fernsehen oder live gesehen haben, tragen viele Asiaten einen Mundschutz. Der kann im Straßenverkehr, am Essensstand oder dann genutzt werden wenn mehrere Menschen nahe beieinander sind. Als Mundschutz dienen Einmalmasken wie die von Ärzten, Masken die gefälschte Markennamen aufgedruckt haben, ein Handtuch oder manchmal auch die bloße Hand. Auf der knapp 4stündigen Reise von Hanoi zur Ha Long Bucht haben wir bei einem unserer Beifahrer aber eine weitere Mundschutztechnik kennengelernt – die Brötchentechnik. Der Kollege hat es nämlich tatsächlich hinbekommen sich die ganze Zeit lang eins der hier traditionellen kleinen Baguettes vor Nase und Mund zu halten um so “gefilterte” Luft zu atmen. Zuerst haben wir gedacht er würde einfach den Brötchengeruch mögen aber nach ein paar Minuten waren wir dann sicher, dass es sich dabei um einen Mehl-Hefe-Wasser-Mundschutz handelt. Ihr könnt euch vorstellen wie schwer es uns gefallen ist nicht laut loszulachen. Die Frage die euch jetzt sicher brennend interessiert kann ich euch aber leider nicht beantworten – ich weis nicht ob er das Baguette noch gegessen hat oder nicht. =)

Nachdem wir uns von dem Touristenboot auf der einzigen bewohnten Insel des Ha Long Gebietes (Cat Ba) haben absetzen lassen kam die Erkenntnis, dass wir wohl mitten in den Anfang der vietnamesischen Ferien geraten sind. Vor allem Cat Ba Stadt war komplett mit vietnamesischen Touristen übervölkert. Wir hatten also nicht nur Probleme überhaupt eine Unterkunft zu finden sondern mussten dazu für Unterkunft und auch Verpflegung gut den doppelten Preis zahlen. Wir sind dann schnell mit einem gemieteten Roller in das innere der Insel geflüchtet wofür wir mit tollen Panoramablicken und teils tollen Straßen am Meer belohnt wurden. Abends haben wir dann mit Peter und Patrick aus Australien zusammengesessen um ein Bierchen vor dem Abendessen zu trinken. Das mag sich nicht erwähnenswert anhören wären die beiden nicht bereits 77 Jahre alt und für einen Monat mit ihren Backpacks durch Südostasien reisen würden. Die beiden Freunde von früher haben vor einiger Zeit beschlossen noch ein bisschen was von der Welt zu sehen und hatten bis jetzt offensichtlich ziemlich viel Spaß auf ihrem Trip. “Es ist einfach ne tolle Möglichkeit noch etwas von der Welt zu sehen!” meint Patrick “… außerdem ist es auch mal angenehm eine Pause von der Frau und den Enkelkindern zu haben” zwinkert Peter uns lächelnd zu und hebt sein zweites Bier zum Gruß welches kurz vorher serviert wurde.

Viele Grüße,
Maya & Olli

Da Lat, Na Trang, Hoi An & Hue

18/07/2011

Hi guys,

Die Zeit hier in Vietnam rennt einfach nur so davon, aber wir bleiben “on top”. Wir reisen derzeit ziemlich viel und schlafen kaum eine zweite Nacht in einer Stadt. Zur Zeit befinden wir uns in einem Schlafbus, der uns über Nacht nach Ninh Bin bringt, unserer nächsten Station. Die Busse sind ganz ok, man kann fast komplett liegen, auch wenn die Sitze vielleicht etwas zu kurz sind für Europäer. Beschweren kann man sich trotzdem nicht, 13 Stunden in einem normalen Bus wären vermutlich alles andere als angenehm.

Da Lat, das sich im zentralen Hochland Vietnams befindet, hat gerade ein sehr angenehmes Klima. Auf dem Roller sitzend und durch die Gegend fahrend haben wir meist Pulli und lange Hose getragen, was nach einer längeren Zeit Hitze wieder einmal schön war. Die toll angelegte Stadt mit einem großen See als Zentrum ist umringt von Erdbeerfeldern und weist die ein oder andere interessante Sehenswürdigkeit auf. Nach Da Lat ging es eine wunderschöne Straße hinab zurück an die Küste nach Na Trang. Da die Stadt hauptsächlich für ihren Strand bekannt ist, haben wir unsere zwei Tage überwiegend an diesem genutzt.

Hoi An war bis jetzt in Vietnam unsere Highlightstadt. Sie ist UNESCO Weltkulturerbe und die komplette Innenstadt besteht aus alten, wunderschönen Häusern die nicht selten mit bunten Laternen geschmückt sind. Abends haben wir am zentralen Fluss gesessen, uns ein traditionelles Cao Lau schmecken lassen und die Atmosphäre der leuchtenden Laternen genossen.

Nach 3 Stunden organisieren haben wir es dann gestern geschafft uns einen Roller für die Strecke von Hoi An nach Hue zu mieten ohne ihn wieder zurückbringen und unser Gepäck mitschleppen zu müssen. Die Strecke ist uns von einem dänischen Pärchen empfohlen worden. Wir haben also gestern den halben Tag auf dem Roller verbracht und die tolle Strecke direkt am Meer echt genossen.

Heute sind wir in Hue herumgetiegert und haben uns die historische Zitadelle aus der Nguyen Zeit angesehen.

Viele Grüße,
Maya & Olli